Appell an die Politik: Versorgungslücken bei rheumatischen Erkrankungen schließen
Der landesweite Mangel an Rheumatolog*innen hat schwerwiegende Folgen für die medizinische Versorgung von Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Rheuma. In einem Gespräch mit der Präsidentin der Rheuma-Liga NRW Elisabeth Stegemann-Nicola (links im Bild) und dem Geschäftsführer Florian Ram (rechts) äußerte sich der Oberbürgermeister von Essen Thomas Kufen (Mitte) kürzlich zu dieser besorgniserregenden Situation und appellierte an die Verantwortlichen in Politik und Gesundheitswesen, dringend Maßnahmen zu ergreifen.
Versorgungslücken mit gravierenden Folgen
„Der landesweite Mangel an Rheumatologinnen und Rheumatologen führt zu erheblichen Versorgungslücken, die besonders bei chronischen Erkrankungen wie Rheuma gravierende Folgen haben,“ erklärte der Oberbürgermeister. In vielen Teilen Nordrhein-Westfalens müssen Betroffene lange Wartezeiten in Kauf nehmen, um einen Termin bei einem Facharzt oder einer Fachärztin zu erhalten. Das erschwert die frühzeitige Diagnose und die kontinuierliche Behandlung – beides entscheidende Faktoren, um die Lebensqualität von Menschen mit Rheuma zu erhalten und Verschlechterungen zu verhindern.
Der Bedarf an mehr Fachkräften
Ein zentraler Punkt des Appells ist der dringende Bedarf an mehr Rheumatologinnen und Rheumatologen, besonders in unterversorgten ländlichen Regionen. Um die medizinische Versorgung in diesen Gebieten zu verbessern, müsse die Politik gezielt Anreize schaffen, damit sich mehr Medizinerinnen und Mediziner für die Spezialisierung in der Rheumatologie entscheiden. Diese Anreize könnten finanzielle Unterstützung während der Facharztausbildung, steuerliche Vorteile oder Förderprogramme für Praxiseröffnungen in ländlichen Regionen umfassen.
Gemeinsame Verantwortung für die Gesundheit
„Frühe Diagnosen und kontinuierliche Behandlungen sind entscheidend, doch Wartezeiten bei Fachärztinnen und Fachärzten erschweren oft eine rechtzeitige Versorgung,“ so der Oberbürgermeister weiter. Die Rheuma-Liga NRW unterstützt diesen Appell mit Nachdruck und setzt sich seit Jahren dafür ein, dass Betroffene in Nordrhein-Westfalen flächendeckend Zugang zu spezialisierter rheumatologischer Versorgung erhalten. Der Mangel an Fachkräften gefährdet nicht nur die Gesundheit der Patientinnen und Patienten, sondern verursacht auch unnötige Folgekosten im Gesundheitssystem.
Die Politik ist gefragt
Die Rheuma-Liga NRW und der Oberbürgermeister von Essen betonen, dass die Schließung der Versorgungslücken eine gemeinsame Aufgabe von Gesundheitswesen und Politik ist. Um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und die gesundheitliche Versorgung in Nordrhein-Westfalen sicherzustellen, sind zügige Maßnahmen erforderlich. Der Appell richtet sich insbesondere an die Landesregierung und die Entscheidungsträger im Gesundheitssystem, die notwendigen Schritte zu unternehmen.
„Wir müssen Versorgungslücken schließen und die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger sichern,“ betonte der Oberbürgermeister abschließend. Diese klare Forderung sollte als dringender Weckruf verstanden werden – für ein Gesundheitssystem, das allen Menschen, unabhängig von ihrem Wohnort, eine gute und verlässliche Versorgung garantiert.