Herzlicher Adventsgruß der Beauftragten der Landesregierung NRW für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,
die Adventszeit ist eine besondere Zeit des Jahres, in der wir innehalten und uns auf das Wesentliche besinnen können. Es ist eine Zeit der Vorfreude, der Gemeinschaft und des Zusammenhalts. Diese Wochen laden uns ein, uns gegenseitig zu unterstützen, füreinander da zu sein und die Werte zu leben, die uns miteinander verbinden: Mitmenschlichkeit, Nächstenliebe und Solidarität.
Mein herzlicher Dank gilt insbesondere denjenigen, die sich ehrenamtlich engagieren. Ihr Einsatz ist ein unschätzbares Geschenk für unsere Gesellschaft und ein kraftvolles Zeichen christlicher Nächstenliebe. Gerade im Ehrenamt zeigt sich, wie viel wir bewegen können, wenn wir unsere Zeit und Energie in den Dienst anderer stellen. Sie alle tragen dazu bei, dass Menschen mit Behinderungen in unserer Gesellschaft gehört und gestärkt werden. Sie machen den Unterschied – mit Ihrer Herzenswärme, Ihrer Unterstützung und Ihrer Beharrlichkeit.
In diesem Jahr haben wir gemeinsam viel erreicht. Neben wichtigen Fortschritten bei der Barrierefreiheit und der Inklusion in den Arbeitsmarkt haben wir auch im Bereich Gesundheit wesentliche Schritte unternommen. Der Zugang zu Gesundheitsleistungen für alle Menschen ist eine zentrale Aufgabe, die wir konsequent vorantreiben. Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen benötigen eine medizinische Versorgung, die nicht nur barrierefrei, sondern auch patientenorientiert gestaltet ist. Dazu zählt der Ausbau von Angeboten, die individuell zugeschnitten sind und die Betroffenen in den Mittelpunkt stellen – sei es durch bessere Kommunikation, inklusive Strukturen in Arztpraxen oder den Zugang zu spezialisierten Netzwerken.
Ein weiteres zentrales Thema ist die Förderung der Gesundheitsselbsthilfe. Gerade in einer Zeit, in der die Zahl chronischer Erkrankungen und psychischer Belastungen zunimmt, ist es wichtig, Menschen zu ermutigen, ihre Gesundheit aktiv mitzugestalten. Selbsthilfegruppen und Initiativen im Gesundheitsbereich leisten hier einen unschätzbaren Beitrag. Sie bieten Betroffenen und Angehörigen Austausch, Unterstützung und Orientierung – oft über viele Jahre hinweg. Ihr Engagement stärkt nicht nur die Einzelnen, sondern auch unsere Gesellschaft insgesamt.
Im Bereich der inklusiven Wohnprojekte und der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention konnten wir ebenfalls Fortschritte erzielen. Mehr Menschen erhalten die Möglichkeit, so selbstbestimmt wie möglich zu leben – sei es in der vertrauten Umgebung oder in Wohnprojekten mit einer individuell abgestimmten Unterstützung. Das ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Teilhabe und Lebensqualität.
Diese Erfolge wären ohne Ihre Unterstützung nicht möglich gewesen. Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, tragen mit Ihrem Engagement dazu bei, dass Nordrhein-Westfalen ein Vorreiter in Sachen Inklusion und Barrierefreiheit ist. Dafür danke ich Ihnen von Herzen.
Mit Blick auf das kommende Jahr 2025 bin ich voller Zuversicht. Die Herausforderungen bleiben groß, aber gemeinsam können wir viel erreichen. Lassen Sie uns auch weiterhin daran arbeiten, dass jeder Mensch in Würde und mit gleichen Chancen leben kann – sei es im Beruf, auf Reisen, im häuslichen Umfeld oder bei seiner Freizeitgestaltung.
In dieser besinnlichen Zeit möchte ich Sie dazu ermutigen, sich an die Kraft der Gemeinschaft zu erinnern. Möge der Advent eine Zeit des Friedens, des Glücks und des Wohlbefindens für Sie und Ihre Familien sein. Alfred Delp schrieb seinerzeit in wahrhaft aussichtsloser Lage die Worte, „Advent ist eine Zeit der Erschütterung in der der Mensch wach werden soll zu sich selbst.“ Dieser Gedanke sollte uns ermutigen, nicht nur auf die äußeren Erfolge zu blicken, sondern auch auf das, was in uns wächst und gedeiht – an Menschlichkeit, Wärme und Zuversicht.
Abschließen möchte ich mit den Worten von Johann Wolfgang von Goethe „Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun.“ Lassen Sie uns auch im kommenden Jahr diesen Gedanken mit Leben füllen und uns weiterhin mit Mut und Entschlossenheit für eine gerechte und inklusive Gesellschaft einsetzen.
Ich wünsche Ihnen allen eine gesegnete Adventszeit, ein friedliches Weihnachtsfest und einen guten Start in das neue Jahr. Möge 2025 ein Jahr des Glücks, des Wohlbefindens und des Miteinanders werden.
Ihre/Eure
Claudia Middendorf