Die Deutsche Rheuma-Liga NRW – eine Erfolgsgeschichte

Gestern, heute - und morgen?

Das jahrelange Engagement von Betroffenen, Ärzten und den Sozialleistungsträgern hat die Entwicklung der Deutschen Rheuma-Liga und im Besonderen die des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen entscheidend beeinflusst.

Aufgrund der guten Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten konnten erhebliche Fortschritte in der medizinischen wie auch auf sozialen Versorgung erreicht werden.

Die Deutsche Rheuma-Liga NRW, als einer der größten Landesverbände in der Deutschen Rheuma-Liga Bundesverband, trägt mit aktuell über 48.000 Mitgliedern in 97 Arbeitsgemeinschaften, maßgeblich dazu bei, die wohnortnahe Versorgung Rheumakranker zu gewährleisten.

Die durch den sozialen Wandel in den letzten dreißig Jahren bedingten Strukturveränderungen haben dazu geführt, dass der Gedanke der Hilfe zur Selbsthilfe in den Vordergrund gerückt ist. Die Deutsche Rheuma-Liga NRW versteht sich heute als Hilfs- und Selbsthilfegemeinschaft rheumabetroffener Menschen und als Patientenorganisation, d.h. als starke Interessenvertretung der Betroffenen.

Entstehung der Rheuma-Ligen – Die frühen Anfänge – Ärzte werden aktiv

Schon in den zwanziger Jahren gab es einen Zusammenschluss europäischer Ärzte, die Erfahrungen über das bis dahin unklare Krankheitsbild „Rheuma“ austauschten. Später wurden Unterorganisationen wie die Europäische, die Amerikanische oder die Südostasiatische Rheuma-Liga gegründet. Ziel war es, den internationalen Austausch unter Ärzten und die wissenschaftliche Arbeit voran zu bringen.

1970 – Gründung der Deutschen Rheuma-Liga Bundesverband

In Deutschland wird von engagierten Ärzten der Bundesverband der Deutschen Rheuma-Liga e.V. gegründet. Hiermit soll eine Lobby für rheumakranke Menschen geschaffen werden. Ärzte, Sozialversicherungsträger und Politik arbeiten gemeinsam an der Verbesserung der medizinischen, beruflichen und sozialen Situation Rheumakranker.

An eine Selbsthilfegemeinschaft, in der auch die Betroffenen partnerschaftlich mit Ärzten und Vertretern der Sozialleistungsträger zusammenarbeiten, wird zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht gedacht.

1974 – Gründung der Deutschen Rheuma-Liga Landesverband Nordrhein

Bild: Herbert VesperHerbert Vesper,1974-1985 Präsident Deutschen Rheuma-Liga in Nordrhein-Westfalen

Als bundesweit vierter Landesverband wird die
Deutsche Rheuma-Liga Landesverband Nordrhein e.V. gegründet. Zum Ende des Gründungsjahres hat der Landesverband 76 Mitglieder in zwei Arbeitsgemeinschaften.

Herbert Vesper, Abteilungsdirektor der damaligen Landesversicherungsanstalt Rheinprovinz, wird von der Mitgliederversammlung zum ersten Präsidenten gewählt.

1976 – Deutsche Rheuma-Liga Landesverband Nordrhein-Westfalen

Bild: mobil Titelbild 1976: Paar in UnterwäscheTitelbild der mobil im Jahr 1976

Von der ursprünglichen Planung, auch einen Landesverband Westfalen zu gründen, wird Abstand genommen. Es erfolgt die Umbenennung des Vereins in Deutsche Rheuma-Liga Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V.

1979 – Die ersten Hauptamtlichen in der Geschäftsstelle

Der Landesverband hat inzwischen 2.577 Mitglieder und ist mit 20 Arbeitsgemeinschaften in Nordrhein-Westfalen vertreten. Eine Geschäftsstelle in Düsseldorf wird eingerichtet. Die ersten hauptamtlichen Mitarbeiter werden eingestellt.

1984 – Die ersten Betroffenen kommen in den Vorstand

Erstmalig werden neben Vertretern aus der Ärzteschaft und den Sozialleistungsträgern vier Rheumakranke in den Vorstand gewählt.

Der Landesverband trifft mit den Krankenkassen eine Vereinbarung zur Förderung des Funktionstrainings für Rheumakranke (Warmwasser- und Trockentherapie). Dadurch wird es möglich, die für rheumakranke Menschen notwendigen Therapien zu finanzieren und wohnortnah anzubieten.

In den nächsten Jahren entsteht mit Unterstützung der Krankenkassen, insbesondere der AOK, landesweit ein immer engeres Netz von Arbeitsgemeinschaften vor Ort. Die Mitgliederzahlen steigen sprunghaft an.

1985 – Von der Mitglieder- zur Delegiertenversammlung

Bild: Fritz Deutzmann Fritz Deutzmann, 1985-1994 Präsident der
Deutschen Rheuma-Liga NRW e.V.

Bei über 16.000 Mitgliedern in 62 Arbeitsgemeinschaft wird durch eine Satzungsänderung das Delegiertenmodell
eingeführt, um möglichst alle Arbeitsgemeinschaften in die
Verbandspolitik einzubinden. Fritz Deutzmann, Abteilungsdirektor der damaligen Landesversicherungsanstalt Rheinprovinz, wird Präsident.

Seit 1989 – Eine Pädagogische Fachkraft für Kinder und Eltern

Eine pädagogische Fachkraft bietet im Projekt „Betreuung rheumakranker Kinder und Jugendlicher und deren Eltern“, das durch die Deutsche Rentenversicherung Rheinland gefördert wird, vielfältige Hilfen, Unterstützung und psychosoziale Begleitung an.

Seit 1992

Das bereits 1989 in drei Arbeitsgemeinschaften begonnene Projekt der „Besuchsdienste für schwerstbetroffene hausgebundene Rheumakranke“ wird landesweit fortgeführt.

seit 1992 – Besuchsdienste setzen sich durch

Claus-Jürgen MadrianClaus-Jürgen Madrian, Abteilungsdirektor der damaligen
Landesversicherungsanstalt Westfalen wird Präsident der Deutschen Rheuma-Liga NRW (1994-2001).


1995 – Die Präsidentschaft geht vom Rheinland nach Westfalen

Der Verband erhält den Namen Deutsche Rheuma-Liga Nordrhein-Westfalen e.V.

Seit 1995 – Der Service für Arbeitsgemeinschaften entsteht

Zwei, seit 1999 drei, hauptamtliche Sozialarbeiter und Sozialpädagogen unterstützen die Ehrenamtlichen in den Arbeitsgemeinschaften. Das Projekt wird durch die LVA Westfalen und die BfA gefördert. Die hauptamtlichen Kräfte unterstützen die Arbeitsgemeinschaften in allen Fragen, geben individuelle Hilfen und bieten Fortbildungen für die Ehrenamtlichen an.

1997 – Der Service für Arbeitsgemeinschaften entsteht

Die Deutsche Rheuma-Liga NRW entwickelt ein Konzept für landesweite Fortbildungen für Ehrenamtliche, Mitglieder und Therapeuten im Funktionstraining.

1999 – Ein Fortbildungskonzept wird erarbeitet

Die Deutsche Rheuma-Liga Nordrhein-Westfalen e.V. wird 25 Jahre und blickt inzwischen auf ein flächendeckendes Netz von 97 Arbeitsgemeinschaften in Nordrhein-Westfalen.
Die Geschäftsstelle zieht von Düsseldorf nach Essen.

2000 – 25 Jahre eine erfolgreiche Gemeinschaft

Die Deutsche Rheuma-Liga erstellt Plakate und Flyer zum Thema Kinderrheuma und startet die erste große Kampagne zu diesem Thema in NRW. Der Vorstand beschließt Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr vom Mitgliedsbeitrag zu befreien.
Birgit Fischer, Ministerin für Familie, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, übernimmt die Schirmherrschaft.

2001 – Die erste große Kampagne für rheumakranke Kinder

Bild: Helga GermakowskiHelga Germakowski, 2001-2010 Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga NRW

Die Delegiertenversammlung wählt Helga Germakowski zur ersten betroffenen Präsidentin. Der erste Internetauftritt geht unter www.rheuma-liga-nrw.de online.

2002 – Ab jetzt wird´s bunt

Bild: mobil in NRW erstmals in Farbe Ab jetzt wird´s bunt: mobil in nrw, die sechs Innenseiten von mobil mit Berichten aus dem Landesverband, erscheint erstmals farbig.

Die Deutsche Rheuma-Liga NRW begrüßt so in Farbe das fünfzigtausendste Mitglied. Die Mitgliederzahlen gehen danach aber wieder zurück.

2003 – Rheuma hat viele Gesichter – Unser Hilfe auch

Bild: Plakat "Rheuma hat viele Gesichter" Die Deutsche Rheuma-Liga NRW gibt sich ein neues Gesicht. Mit Plakaten und Flyern stellt sich der Verband mit der Image-Kampagne „Rheuma hat viele Gesichter-Unser Hilfe auch“ in der Öffentlichkeit vor.

Mit Unterstützung des überwiegenden Teils der
Rheumatologen, die sich ehrenamtlich zur
medizinischen Beratung zur Verfügung stellen, wird ein neuer Service angeboten:

Der Ärztliche Telefonservice gibt seitdem jeden Dienstagabend für eine Stunde Antwort in allgemeinen medizinischen Fragen.

2004 – Tag des Ehrenamtes

Das Fundament des Verbandes ist die ehrenamtliche Arbeit vor Ort. Die Deutsche Rheuma-Liga NRW lädt erstmalig zum Tag des Ehrenamtes und feiert gemeinsam mit allen Trägern der Silbernen und Goldenen Ehrennadel, den Ehrenpräsidenten und Ehrenmitgliedern und den Sprecher/innen der Arbeitskreise.

Qualitätsmerkmale für ergänzende Bewegungsangebote werden festgelegt.
Das Land Nordrhein-Westfalen nimmt die Deutsche Rheuma-Liga NRW in die Liste der Organisationen auf, die zur Ausstellung des Ehrenamtsnachweises berechtigt sind.

2005 – Rheuma-Cafés

Eine neue Gesetzeslage ermöglicht Patientenvertretern die Mitberatung in den Zulassungs- und Berufungsausschüssen der Kassenärztlichen Vereinigungen. Auch Ehrenamtliche der Deutschen Rheuma-Liga NRW stellen sich dieser neuen Aufgabe und werden durch den Verband darauf vorbereitet.

In den ersten Rheumakliniken und Fachabteilungen von Kliniken werden Rheuma-Cafés eingerichtet, um Neubetroffene frühzeitig zu informieren.

2006 – Gute Versorgung von Anfang an

Bundesweit startet das Projekt „Gute Versorgung von Anfang an“. Die Deutsche Rheuma-Liga NRW bildet 16 Patientinnen aus, die in Hausärzteschulungen referieren und den Ärzten die Patientensicht näher bringen. Ziel ist es,
besonders Hausärzten eine frühzeitigere Diagnosestellung rheumatischer Erkrankungen zu ermöglichen.
In einer großen Aktion werden alle Hausärzte in Nordrhein und Westfalen angeschrieben und über das Projekt informiert.

Auf der Delegiertenversammlung wird eine Beitragsordnung verabschiedet und die zuvor auf Bundesebene verliehene Goldene Ehrennadel der Deutschen Rheuma-Liga erstmals auf der Delegiertenversammlung des Landesverbandes verliehen.

2007 – Erster landesweite Informationstag für Vaskulitisbetroffene

Die Deutsche Rheuma-Liga NRW lädt zum ersten landesweiten Informationstag für Vaskulitisbetroffene mit vielen Informationen und Raum für Austausch unter den Betroffenen.

Inge Howe, MdL und Vorsitzende des Petitionsausschusses in Nordrhein-Westfalen, wird neue Schirmherrin.

Das Gesicht des Verbandes gleicht sich mehr und mehr dem Corporate Design des Bundesverbandes an.

2008 – Kampagne zur Aufklärung über Arthrose

Bild: Helga Germakowski und Ulf Jacob vor dem Arthroseplakat Helga Germakowski und Ulf Jacob vor einem  Arthroseplakat

Bundesweit führt die Deutsche Rheuma-Liga eine Kampagne zur Aufklärung über Arthrose durch. Auch in vielen Städten in ganz Nordrhein-Westfalen hängen die Kampagnenplakate.

Mit der Kampagne wird die bundeseinheitliche Informationstelefonnummer eingeführt. Erstmals hat die Deutsche Rheuma-Liga NRW die Möglichkeit am Arbeitsplatz zu informieren.

In einem großen Unternehmen gibt es in der Betriebskantine über mehrer Tage einen Informationsstand.

Die Deutsche Rheuma-Liga NRW schließt sich dem bundesweiten Leitbild der Deutschen Rheuma-Liga an.

2009 – Großer Patiententag und neuer Webauftritt

Bild: Studenten bei der Untersuchung der Hand Ausgebildete Patientinnen schulen Medizinstudenten im Erkennen von rheumatoider Arthritis und informieren sie über die Angebote der Selbsthilfe.

Im Rahmen des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie wird ein Patiententag organisiert, der über 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über Neues aus der Rheumatologie informiert.

Ein neuer und überarbeiteter Internetauftritt zeigt: „Rheuma hat viele Gesichter, unsere Hilfe auch“.

2010 – Generationenwechsel im Vorstand

Bild: Dieter WiekDieter Wiek, Präsident der Deutschen Rheuma-Liga NRW

Auf der Delegiertenversammlung findet mit den Wahlen zum Vorstand ein Generationenwechsel statt. Langjährig engagierte Vorstandsmitglieder kandidieren nicht wieder. Neuer Präsident wird Dieter Wiek.

Die Deutsche Rheuma-Liga NRW beteiligt sich an der Erarbeitung eines Konzepts, das in der ehrenamtlichen Beratung bundesweit neue Standards in der Rheuma-Liga setzt.

Das Pilotprojekt „Reittherapie für rheumakranke Kinder“ wird in drei Arbeitsgemeinschaften angeboten.Weitere Arbeitsgemeinschaften sollen folgen.

2011 – Tag des Ehrenamts

Treffen der Rheumaliga Essen mit einer serbischen Delegation in Essen. 20111022 *** Local Caption *** copyright by Michael Bause EhrenfeldgŸrtel 140 50823 Kšln Germany tel. 0049/(0)221/4856057 mobile: 0172/2949979 e-mail: m.bause@t-online.de www.michael-bause.de Veršffentlichung nur nach Absprache mit dem Autor. Belegexemplar erbeten. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit den europäischen Rheuma-Gesellschaften (European League against rheumatism, EULAR) erhielt die Deutsche Rheuma-Liga
NRW Besuch von einer Delegation aus Serbien.

Die Ausbildung zu „Qualifizierten Rheuma-Beratern/ -innen“ wird erstmals angeboten.

Mit einem „Tag des Ehrenamts“ bedankt sich die Deutsche Rheuma-Liga NRW bei den Ehrenamtlichen für ihren Einsatz.

2012 – Medizinische Trainingstherapie (MTT) und Aktiv-Tour

Die bundesweite Kampagne der Deutschen Rheuma-Liga beinhaltet eine Aktiv-Tour mit einem Bühnenprogramm auf einem Truck in vielen deutschen Städten. In NRW macht der Truck Station in Neuss, Moers, Krefeld und Herne.

Die ersten Arbeitsgemeinschaften bieten die Medizinische Trainingstherapie (MTT) als ergänzendes Bewegungsangebot an.

Auch der Patiententag, der im Rahmen des jährlichen Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie in Bochum stattfindet, steht unter dem Kampagnenmotto und bietet den mehr als 350 Teilnehmerinnen die Gelegenheit, verschiedene Bewegungsangebote kennenzulernen.

Die ersten zehn „Qualifizierten Rheuma-Berater/ -innen“ erhalten ihre Zertifikate.

Im Film „Herausforderungen“ setzen sich rheumakranke Jugendliche mit
ihrer Erkrankung auseinander.

2013 – Aktiv gegen Rheuma – ich bin dabei!

Bild: Neues Logo EhrenamtZum ersten Mal führt die Deutsche Rheuma- Liga NRW eine Befragung aller Ehrenamtlichen des Verbandes in NRW durch, um die Zufriedenheit mit dem Engagement und Wünsche an den Verband zu ermitteln.

Das ehrenamtliche Engagement innerhalb der Deutschen Rheuma-Liga stand auch im Mittelpunkt der bundesweiten Kampagne „Aktiv gegen Rheuma – ich bin dabei!“

Inzwischen wird in fast jeder zweiten Arbeitsgemeinschaft die „Qualifizierte Rheuma-Beratung“ angeboten.

Für die Durchführung von Selbstmanagementkursen von Rheumakranken für Rheumakranke wurden die ersten Trainer/innen ausgebildet. Der Name des neuen Projekts: „Herausforderung Rheuma – Nimm Dein Leben in die Hand!“

2014 – 40 Jahre Deutsche Rheuma-Liga Nordrhein-Westfalen e.V.

Gegründet am 24. April 1974, hat die Deutsche
Rheuma-Liga Nordrhein-Westfalen e.V. für
Rheumakranke in NRW viel erreicht. Es gibt ein
flächendeckendes Netz von Bewegungsangeboten
speziell für Rheumakranke und eine breite Palette
weiterer moderner Selbsthilfeangebote. Rheumakranke
wirken in der Interessenvertretung für Rheumakranke
mit, schulen medizinische Fachgruppen im Patientengespräch und
stellen ihr Erfahrungswissen anderen Rheumakranken zur Verfügung.

Wer hätte das vor 40 Jahren gedacht?!

und zukünftig?

Bild: Mann mit Gurkenmaskeruhen wir uns bestimmt nicht aus, denn es gilt:
Gemeinsam mehr bewegen.


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